Es liegt in deiner Hand
Am Anfang, da war das Schweigen,
was nicht sein darf, kann auch nicht sein.
Lag es etwa an dir, es zu vermeiden –
du warst doch damals noch so klein…
Das Böse, es kroch zu dir,
dein Nein war ohne jeden Wert,
dein Schmerz sein Elixier.
Die Wahrheit war dir von Anfang an verwehrt.
Komm, gib mir deine Hand, lauf mit mir zum Horizont,
flieh aus der Dunkelheit der Nacht.
Tauch ein in helles Licht, setz all dein Leid in Brand,
glaub mir es liegt in deiner Hand.
Du findest einen Weg für dich.
Dein Leben gehört dir ganz allein,
die Zeit der Tränen ist aus und vorbei.
Steh auf, die Zukunft sie ist dein,
nimm dir deine Seele zurück, du bist frei!
Komm, gib mir deine Hand, lauf mit mir zum Horizont,
flieh aus der Dunkelheit der Nacht.
Tauch ein in helles Licht, setz all dein Leid in Brand,
glaub mir es liegt in deiner Hand.
Du findest einen Weg für dich.
Stein für Stein bauen wir eine Brücke auf
in eine bessere Welt,
ein neuer Tag, eine neue Zeit,
wo nur du zählst.
Komm, gib mir deine Hand, lauf mit mir zum Horizont,
flieh aus der Dunkelheit der Nacht.
Tauch ein in helles Licht, setz all dein Leid in Brand,
glaub mir es liegt in deiner Hand.
Komm, lauf’ – setz all dein Leid in Brand.
Lauf – es liegt in deiner Hand.
(Text: Gabriele Kolup, shiver/ Musik: shiver)
“Kein leichtes Unterfangen. Zum einen gab es viele, wirklich gute, Texte. Andererseits waren sehr betroffen machende Texte dabei, die schwer umsetzbar waren. Umso erfreulicher, dass alle Juroren den Siegertext auf ihrer Favoritenliste hatten. Glückwunsch an die Siegerin!”
Finger weg!-Jury-Mitglied Wolfgang Böck
“Schluss mit dem Tabu. Seit Beginn der “Finger weg”-Kampagne wandten sich 15.000 Kinder und Jugendliche an die “Rat auf Draht”-Helpline, weil sie selbst unter sexueller Gewalt leiden oder einem Opfer helfen möchten. Auch der Songwettbewerb mit Shiver war ein voller Erfolg: Den berührendsten Text zum Thema Missbrauch schickte Gabi Kolup, 33. Die daraus entstandene Shiver-Single soll Opfern “Mut machen, ihren Schmerz hinauszuschreien!”
Xpress, 1/2006